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Die Wirkung von Farben


Welche Farbe hat die
Gemütlichkeit?

Farben steuern Ihr Wohlbefinden mehr, als Sie vielleicht annehmen. Hier finden Sie Hinweise zur Wirkung von Farben in Wohnräumen und eine kurze psychologische Deutung der Grundfarben.

1. Die Kraft der Farben

Farben lösen starke Empfindungen aus. Die Kraft der Farben spüren wir mit unseren Sinnen, ja mit unserem ganzen Körper. Führt man einen Menschen mit verbundenen Augen in einen blau gestrichenen Raum, sinkt seine Körpertemperatur. In einem rot gestrichenen Raum steigt sie. Für unser geistiges und körperliches Wohlbefinden ist die Harmonie der Farben im Raum wichtig. Dabei ist entscheidend, dass es nur drei bunte und zwei “unbunte” Grundfarben gibt: Gelb, Rot, Blau sind Farben im eigentlichen Sinne während Schwarz und Weiß in der Farbenlehre nicht als Farben gelten. Alle anderen Farben sind Mischungen (z. B. wird Rot und Gelb zu Orange; Gelb und Blau zu Grün; Gelb und Schwarz zu Oliv).


2. Farbenharmonie

Angenehm wirken die verschiedenen Farben in einem Raum immer dann, wenn sie eine Gemeinsamkeit haben. So wirken Farben gleicher Helligkeit durch ihren gleich hohen Anteil Weiß und Farben gleicher Dunkelheit durch ihren Schwarzanteil immer harmonisch.

Farbharmonie entsteht, wenn wir Farben miteinander kombinieren, in denen eine Grundfarbe deutlich hervortritt: z. B. Gelbgrün mit Gelbrot oder Gelbgrau, Blaugrün mit Blaurot oder Blaugrau.


3. Vorbild Natur

Orientieren wir uns an der Natur! Sie kennt keine Disharmonien. Im Frühling ist das Farbbild hell und gelbgrundig. Der Sommer läßt Farben kräftiger werden: Blau tritt hervor. Im Herbst dominieren warme Rottöne, die im Winter von kühlen, klaren Blau-Weiß-Schwarz-Tönen abgelöst werden. Dieses Wissen sollten wir für die Farbgestaltung unserer Räume nutzen.


4. Grundregeln

Eine Farbe sollte den Ton angeben. Sie ist die Hauptfarbe für die großen Flächen des Zimmers (Wände, Decke, Boden). Die Begleitfarben der Möbel, Vorhänge, Bilder und Blumen müssen zur Hauptfarbe passen. Faustregel: Eine Grundfarbe und maximal zwei Begleitfarben, sonst werden die Räume zu unruhig.


5. Stimmung

Die optische Wirkung des Raumes wird durch Farben beeinflusst. So haben kühle Farben, in denen die Grundfarbe Blau dominiert, eine sachliche bis hygienische Atmosphäre zur Folge. Warme Farben, die durch Rot und Gelb geprägt sind, wirken freundlich und behaglich. Vor allem in ihren dunklen Schattierungen verkleinern sie Räume optisch, während kühle, helle Farben ein Zimmer größer erscheinen lassen.

Räume, die wenig Sonne bekommen, erscheinen heller und sonniger, wenn sie in hellen und freundlichen Frühlingsfarben gehalten werden. Typisch dafür sind die Farbtöne junger Pflanzen. Maigrün, Aprikot, Cremeweiß.

Ideal für große Zimmer, in denen sich Bewohner verloren vorkommen könnten, sind Farben, die auf den Betrachter zuzukommen scheinen. Dies sind die herbstlichen Braun- und Rottöne. Sie verbreiten Behaglichkeit. Gegenteilig wirken die Grundfarben Blau, Schwarz und Weiß. Sie erinnern an einen klaren Wintertag. Sie können zwar leuchten, sind aber nicht so warm wie Braun- und Rottöne. Der Raum wirkt dadurch größer und das Raumklima ist kühl und frisch.


6. Allgemeine Farbwirkung

Zu viele Blickfänge und zu viele verschiedene Farben schaffen unruhige Arbeitsplätze und führen zu unerwünschten Ablenkungen. Farbiges Gestalten heißt nicht buntes Gestalten! Eine möglichst grobe Zurückhaltung in der Anwendung von Farben, eine Beschränkung auf drei, höchstens fünf Blickfänge an einer Einrichtung ist die wichtigste arbeitsphysiologische Forderung an die Farbgebung.

Ganz allgemein läßt sich festhalten, dass alle dunklen Farben bedrückend und entmutigend wirken; außerdem erschweren sie die Sauberkeit. Alle hellen Farben wirken leicht, freundlich und aufheiternd; sie verbreiten mehr Licht, hellen die Räume auf und verpflichten zu größerer Reinlichkeit. Stellt die Tätigkeit in einem Raum hohe Anforderungen an die Konzentration, dann soll mit der Farbgebung äußerst zurückhaltend umgegangen werden, um unnötige Ablenkungen und beunruhigende Wirkungen zu vermeiden. In diesem Fall sind Wände, Decke und andere Bauelemente mit möglichst hellen, farblich kaum wahrnehmbaren Tönen zu versehen.

In allen Arten von Wohnräumen soll die Farbgebung vor allem eine beruhigende und erhellende Funktion ausüben. Man wird deshalb auch hier mit Vorteil helle Farben mit kaum wahrnehmbaren Farbtönen anwenden. Gelbe, rote oder blaue Wände wirken im ersten Augenblick sehr ansprechend; auf die Dauer bedeuten sie jedoch eine unnütze Belastung des Sehapparates.

Stärkere Farben können in den Räumen ohne Nachteil Anwendung finden, in denen vorwiegend ein “Durchgangsverkehr” besteht - wie z. B. Eingänge, Korridore, Toiletten, Nebenräume. Hier können starke Farben der Auflockerung und Aufheiterung der Architektur dienen.


7. Stärkung der Gesundheit durch die richtigen Einrichtungsfarben

Wenn Sie an Schlafstörungen leiden, sollte Ihr Schlafzimmer in Blau gehalten sein, so dass Muskeln und Herz leichter entspannen können. Wenn Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit verbessern wollen, sollten Sie in Ihrem Arbeitszimmer oder in Ihrer Arbeitsecke Akzente mit Gelb setzen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag will man sich in seinem Wohnzimmer erholen und sich mit Freunden oder der Familie entspannen. Dieses eher verspielte, kindliche Element betont man durch Grün, z. B. in Form von Zimmerpflanzen.

Vielleicht sind Sie ja auch eher philosophisch oder künstlerisch veranlagt. Dann sollten Sie Violett für Ihre Bibliothek, Ihr Arbeitszimmer oder Atelier wählen, um eine Atmosphäre der Inspiration zu schaffen. Sportliche Zeitgenossen finden hingegen Spaß daran, sich im Keller einen Hobbyraum mit Hanteln, Ergometer und anderen Fitneßgeräten einzurichten. Achten Sie darauf, dabei viel Rot zu verwenden, denn das stimuliert die Muskeln und den Puls. In vielen Wohnungen ist das Esszimmer ein natürlicher und wichtiger Treffpunkt. Während der Mahlzeiten sind alle Familienmitglieder versammelt, deshalb sollten die Farben hier warm und appetitanregend sein. Orange in seinen unterschiedlichen Variationen ist in diesem Fall die geeignetste Farbe, da es die archaische Erinnerung an heimelige Lagerfeuer in uns wach ruft. Wer Beschwerden mit dem Magen oder der Verdauung hat, sollte auf alle Fälle daran denken!  Auch Kinder, die nicht essen wollen, können durch das vertraueneinflößende Orange gefühlsmäßig unterstützt werden. Wer unter Anorexie leidet, sollte selbstverständlich die gleichen Überlegungen anstellen.

Auch die Farbe dessen, was wir essen und trinken hat eine wichtige therapeutische Bedeutung, aber hier treten gewisse natürliche Einschränkungen auf. Mit den Farben von Lebensmitteln kann man nicht nach Belieben herum experimentieren. Man kann jedoch mit farbigem Geschirr, bunten Tischtücher, Servietten oder Kerzen eine freundliche Stimmung schaffen.


8. Farbwirkung in Ihrem Zuhause

Rot
Rot
Rot regt den physischen Körper zu direktem handeln an. Stärke, Mut, Stetigkeit, Gesundheit und Sexualität sind eng mit der Farbe Rot assoziiert. Sie kann sich ungeheuer vitalisierend und stimulierend auswirken und eine Hilfe bei der Überwindung von Trägheit, Depression, Angst oder Melancholie sein. Sie kann Menschen stark unterstützen, die Angst von dem Leben haben und ihm gerne entfliehen würden. Rot ist Kraft. Es hat etwas Dynamisches und Beharrliches an sich. Es ist die Farbe des Adrenalins, des Feuers, der Begeisterung und der Antriebskraft. Es ist physische Energie, Leidenschaft, Mut und Erregung. Es liefert die notwendige Kraft und Motivation, um ein Ziel zu erreichen und etwas zu leisten. Rot ist die Farbe des “Tuns”. Es ist die Farbe des “Mache es jetzt gleich und gründlich!”

Rot ist nicht gerade die beste Farbe für ein Schlafzimmer, da sie stimuliert und Sie dadurch nur schwer zur Ruhe kommen. Doch Ihr Verlangen nach sinnlicher Erregung könnte sich in einem roten Schlafzimmer steigern. Ein rotes Esszimmer regt den Appetit an, was Sie bedenken sollten, wenn sie gerade eine Abmagerungskur machen. Rot im Arbeitszimmer, im Fitnessraum oder auch im Wohnzimmer regt die Bewegung und Aktivität an. Wenn Sie ein zaudernder oder saumseliger Mensch sind oder gerade eine träge Phase haben, dann streichen Sie eine Wand rot an (karmesinrot, scharlachrot oder auch feuer- oder rostrot, aber kein rotbraun oder trübes Rot) und machen Sie sich bereit, abzuheben!

Orange
Orange
Orange ist eine warme, stimulierende Farbe, hat aber eine leichtere und höhere Schwingung als Rot. Es ist eine fröhliche und gesellige Farbe. Überall auf der Welt wird sie von den Clowns verwendet. Sie regt zum Optimismus, zur Offenheit, Zuversicht, Veränderung, Bemühung, persönlichen Motiviertheit, Flexibilität, zum Enthusiasmus und zum Gemeinschaftssinn an und fördert das emotionale Gleichgewicht. Sie hat etwas Leuchtendes und Warmherziges an sich. Sie fordert Toleranz und Geselligkeit.

Orange ist gut für jeden Raum, in dem sich Gruppen versammeln oder wo Menschen zusammen kommen, um sich zu unterhalten und Spaß zu haben, und ganz besonders gut eignet sie sich für einen Partyraum.

Gelb
Gelb
Gelb stimuliert den Intellekt und die Kommunikation. Es ist die letzte der waren, extrovertierten Farbstrahlungen. Gelb wird mit mentalem Scharfsinn. Organisiertest, dem Blick fürs Detail, Urteilsvermögen, aktiver Intelligenz, akademischer Leistung, Disziplin, Administration, Lob, Aufrichtigkeit und Harmonie verbunden. Es fördert den verstärkten Ausdruck und die Freiheit. Es ist gut für die Konzentration und das klare Denken. Es stimuliert die Flexibilität und die Anpassung an Veränderungen. Und es wird mit Glück assoziiert.

Wenn Sie Ihr Büro zu Hause haben, eignet sich Gelb hervorragend dafür, wie auch für jeden Raum, in dem Sie Ihre mentale Verfassung haben und das Gespräch anregen wollen. Gelb gestrichene Küchen bilden meist einen Versammlungsort für Familie und Freunde und erzeugen gewöhnlich ein Gefühl für des Wohlbefindens. Gelb ist auch eine gute Farbe für ein Beratungszimmer. Es bringt die Leute zum Reden, hebt gleichzeitig ihre Stimmung und weckt ihren Optimismus. Ein leuchtendes klares Gelb eignet sich auch gut für ein Kinderzimmer, da es positive Gefühl fördert und zugleich zur Entwicklung des Denkvermögens beiträgt.

Grün
Grün
Grün steht ausgleichend zwischen dem warmen, extrovertierten Spektrum der roten, orangen und gelben und kühlen, introvertierten Spektrum der blauen, indigo und lila Farbtöne. Somit stimuliert Grün das Gefühl von Balance, Harmonie, Frieden, Hoffnung, Wachstum und Heilung. Es ist eine Farbe, die wir überall in der Natur finden und die die Kräfte der Fülle des Universums symbolisiert. Grün erinnert uns daran, dass immer genug vorhanden ist. Grün wirkt erholsam uns heilend, aber auch energetisierend.

Es ist eine gute Farbe für jedes Zimmer. Besonders gut machen sich grüne Handtücher, grüne Pflanzen, eine grüne Ausstattung oder auch eine grüne Wand im Badezimmer, da dieser Raum symbolisch für Reinigung und Erneuerung steht. Das Grün im Bad sollte entweder ein helles Frühlingsgrün oder ein klares, sauberes Blattgrün sein, kein Kaki oder trübes grün.

Blau
Blau
Blau ist die erste Farbe des kühlen Farbspektrum. Es regt Sie zur Suche nach der inneren Wahrheit an. Es hilft Ihnen, inneren Frieden zu erlangen und Ihre Ideale auszuleben. Blau regt die Inspiration und Kreativität an, fordert das spirituelle Verstehen, den Glauben und die Hingabe, die Sanftheit, innere Zufriedenheit, Geduld und Gelassenheit. Es wurde z. B. in Form von Licht zur Linderung von Schmerzen eingesetzt.

Ein in warmen hellen Blau gehaltenes Zimmer ist gut für die Entspannung eines hyperaktiven Kindes. Blau eignet sich auch hervorragend für einen Mediationsraum oder ein Schlafzimmer oder für jeden Raum, der Frieden ausstrahlen soll.

Lila
Lila
Wie das Blau hat auch das Lila eine beruhigende, besänftigende und tröstliche Wirkung. Eine Person, deren Lieblingsfarbe Lila ist, ist gewöhnlich ein inspirierter Mensch, der Vertrauen in die Zukunft hat, gut abstrahieren und sich gut in die innere Welt anderer versetzen kann. Lila stimuliert unsere spirituelle Sichtweise und Intuition.

Lila ist so machtvoll, dass es nicht ratsam ist, ein ganzes Zimmer in dieser Farbe zu streichen. Am besten benutzt man es zur Akzentuierung eines weißen, grünen oder auch gelben Raumes. Man kann es auch mit weißer Farbe zu einem lavendelfarbenden Ton aufhellen. Dies ist eine hervorragende Farbe für einen Mediationsraum oder einen Raum zum Heilen, hier speziell zur spirituellen Heilung.

Weiß
Weiß
Weiß umfasst alle Farben. Weiß hat die schnellste Schwingung im Farbenspektrum. Es fordert die Erkenntnis des Göttlichen, die Demut und schöpferische Imagination in uns und vermag auch reinigend zu wirken. Mit seiner Energie und Kraft kann es den Fokus unserer Imagination transformieren. Weiß führt uns zu einer höheren spirituellen Einstimmung und zu göttlicher Liebe. Weiß ist Reinheit und Vollkommenheit. Es kann eine wunderbar heilsame Farbe für alle Räume sein, weil sie die Macht der Transformationsenergie in sich birgt.

Sie können also Weiß für jeden Raum Ihres Hauses verwenden. Doch ein völlig weißes Zimmer mit rein weißem Dekor wirkt  oft zu steril und nicht sehr freundlich und einladen. Weiß vermittelt das Gefühl von Sauberkeit und Reinheit. Farbiges Dekor, Bilder oder ein Hauch von Pfirsichfarbe, Gold oder blau im weißen Raum nimmt Gästen das Gefühl, der einzige dunkle Punkt im Raum zu sein. Sie fühlen sich dadurch in der Regel wohler.

Schwarz
Schwarz
Schwarz ist das Mysterium, das unbekannte. Es ist das Reich des Visionären und der Traumzeit. Es richtet sich nach innen, ist verengend, während sich Weiß nach außen richtet und sich ausdehnt. Schwarz ist die Dunkelheit des Winters, wenn das Leben ruht und keimt. Aus der Schwärze entsteht neues Leben. Schwarz absorbiert, während Weiß abweist. Schwarz ist still und lautlos. Es seht für das Ende und die Anfänge. Unser Tag endet und beginnt mit Dunkelheit. Schwarz konzentriert die Aufmerksamkeit auf die innere Welt, sei es nun um sich dem spirituellen Bereich zu widmen oder Trauerarbeit zu leisten.

Ein vorherrschend in Schwarz gehaltenes Zimmer vermittelt unter Umständen einen überwältigenden und sogar depressiven Eindruck. Schwarzes Dekor kann allerdings etwas Drama und Kraft in ein Zimmer bringen, Akzente setzen und klare Aussagen vermitteln. So wie schwarze Konturen in einem Bild Betonung und eine stärkere Definierung bewirken können.


9. Farbschattierungen und Farbtöne für Ihre Räume

Natürlich gibt es mehr als die genannten Grundfarben. Es gibt Mischungen und unendlich viele verschiedene Farbschattierungen. Farbe ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Ein hellerer oder dunklerer Farbton einer bestimmten Farbe kann sich enorm unterschiedlich auf das Empfinden auswirken. Die oben gegebenen Informationen zu den Grundfarben sollen Ihnen nur als Ausgangspunkt dienen.

Wenn Sie sich überlegen, wie Sie ein Zimmer streichen sollen, lassen Sie am besten Ihre Vorstellungskraft spielen. Setzen Sie sich still in das Zimmer und fühlen Sie seine Energie. Stellen Sie sich dann verschiedene Farben in den verschiedenen Tönen und Schattierungen für diesen Raum vor (oder erfühlen Sie sie, wenn Sie nicht visuell orientiert sind). Was für Gefühle löst jede Farbe in Ihnen aus?

Besprechen Sie das mit Ihrem Malermeister und lassen Sie sich die Farbmuster zeigen, um die Farbe herauszufinden, die Ihrer Vorstellung am nächsten kommt. Gerne setzen wir Ihnen auch verschiedene Farbmuster an den Wänden an.


10. Wirkung von Farbflächen an verschiedenen Raumorten

Die Wirkung einer Farbfläche hängt auch davon ab, wo Sie sich im Raum befindet. Farben haben auf der Zimmerdecke (von oben) eine andere Wirkung auf den Menschen, als an den Wänden (von der Seite) oder auf dem Fußboden (von unten).

Flächenfarben

von oben

von der Seite

von unten

Orange

deckend

wärmend

erregend

Rot

schwer

aggressiv

bewusst machend

Braun

schwer

erdhaft, umgebend

bodenhaft, trittsichernd

Hellblau

leicht, aufhebend

kalt, entfernend

glatt, fremd

Blau, satt

deckend

distinguiert

vertiefend

Dunkelgraublau

drückend

herabstimmend (d.h. ungewiss , ob real oder irreal)

darbietend

Violett

verunsichernd

magisch

ungewisser Aufforderungs-
charakter, “besonders”

Gelb

blickführend

anregend bis irritierend

“lüpfend”, beschwingt

Grün

begrenzend

umhegend

(elastisch) tragend

Schwarz

lockartig

vertiefend, verließhaft

abstrakt, tief

Weiß

leer

leer

unbegehbar

Grau

schattend

als Aufforderung, selbst etwas zu sein

ohne etwas zu mobilisieren

Flächenfarben

von oben

von der Seite

von unten

11. Eignung der Farben für verschiedene Wohnräume

Hier sehen Sie eine Übersicht über die allgemeine Eignung der Farben für die verschiedenen Wohnräume:

Farbe

Wirkung

Geeignete Zimmer

Gelb

anregend, heiter, licht, leicht

Esszimmer, Arbeitsräume

Braun,
Ocker, Rostrot

beruhigend, gemütlich

Alle Zimmer, die eine beruhigende, gediegene Atmosphäre haben sollen, z. B. Wohnräume

Grün

ausgleichend, beruhigend, entspannend, lärmdämpfend

Arbeitsräume, Schlafzimmer

Gelbgrün

freundlich, ausgleichend, beruhigend, erinnert an Frühling

Zimmer, die eine behagliche Ruhe ausstrahlen sollen, z. B. Wohnräume

Blaugrün

dominierender als Blau

Repräsentative Räume, elegante Gesellschaftsräume, Esszimmer

Blau

kühl, klar, sauber, beruhigend und entspannend; Dunkelblau gibt Tiefe, Hellblau Weite.

Ideal für Schlafzimmer, Bad und Arbeitszimmer

Rotblau

geheimnisvoll, prächtig

Repräsentative Räume, die festlich wirken sollen. z. B. Esszimmer

Pastelltöne

leicht und zart; wirkt raumweitend und schwerelos

Alle Räume

Lindgrün

warm, beruhigend, freundlich

Wohn- und Schlafräume

Zartlila

melancholisch,verzaubernd

Schlafzimmer und Bäder

Schwarz

sachlich, ernst, vornehm, schwer, kompakt: Räume bekommen Höhlencharakter

Wohbereiche, in denen Formen und Farben zur Geltung kommen sollen. z. B. Sitzecke

Weiß

klar, rein, leicht, raumweitend

Alle kleinen Zimmer

Grau

passiv, neutral, ausgleichend; erweckt den Eindruck nüchterner Sachlichkeit, auf Grau kommen alle Farben gut zur Geltung

Alle Räume, in denen die Einrichtung Blickfang sein soll, z. B. Wohnraum, Esszimmer

 

          

 

Ein Einfamilienhaus - 3 unterschiedliche Konzepte:

Ein Haus zeigt sich in 3 verschiedenen Farbgebungen. Hier wird deutlich, wie unterschiedlich das Haus in den verschiedenen Farbstimmungen erscheint. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde von einer einheitlichen, zu allen Variationen passenden Dachfarbe in Rotbraun ausgegangen.
Beispiel 1
Ein warmer Hauptfassadenton in Gelb läßt das Haus insgesamt sonnig und freundlich erscheinen. Der Wandrücksprung im Terrassenbereich bietet sich an, farblich abgesetzt zu werden. Ein grünlich-grauer Ton bildet hier einen angenehm kühltonigen Kontrast zu den gelben Wandflächen. Die hellen, fast weißen Fensterrahmen setzen sich klar von beiden Fassadentönen ab und werden vor den dunkel erscheinenden Fensterflächen als klare Konturbegrenzungen wahrgenommen. Die metallischen Balkongeländer sind in einem materialgerechten Lackton kräftig rot akzentuiert. Sie differenzieren sich deutlich von den verputzten Wandflächen und stehen farblich in Verbindung zur Dachfarbe. Der graue Sockel verleiht dem Haus Standfestigkeit und schützt vor Spritzwasserspuren.
Beispiel 2
Ein sehr heller, klarer Hauptfassadenton in leicht grünlichem Gelb verleiht der Fassade etwas Zartes, Frisches. Die Kombination mit kühlen Grautönen wirkt sehr positiv, sie gibt Standhaftigkeit zur Leichtigkeit des Gelbs. Die grauen Fensterrahmen setzen sich dunkler von den hellgelben Wandflächen ab und bilden einen deutlichen Hell-Dunkel-Kontrast. Da Fensterflächen und Rahmen hier eher als Einheit gesehen werden, erscheinen die Fensteröffnungen größer. Das dunkle, kühle Blau des Geländers paßt zum Metall und vermittelt Stabilität. Das rotbraune Dach korrespondiert zwischen dem sehr zarten, hellgelben Fassadenton und den kühltonigen Grau-/Blaunuancen. Es entsteht ein stimmiger Dreiklang mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten.
Beispiel 3
Hier entstammt der Hauptfassadenton dem kühltonigen Farbbereich. Der grünlich graue Fassadenton findet als Lackakzent in kräftig dunklem Grünblau seine Steigerung am Balkongeländer. Der Fassadenrücksprung ist komplementär in einem Terrakottaton abgesetzt und bildet mit den gräulich-grünen Farbtönen auch einen spannungsreichen Kalt-Warm-Kontrast. Der rote Fassadenakzentton steht außerdem in optischer Verbindung zur rotbraunen Dachfarbe. Die hellgrauen Fensterrahmen setzen sich angenehm hell und klar von den grauen Wandflächen ab. Durch das Zusammenspiel der Gegenfarben Rot und Grün entsteht ein ausgewogenes Farbverhältnis, in dem auch die rote Dachfarbe im Verhältnis zur Fassadenfläche eine wichtige Rolle spielt.

 

 

 

 

 

Bei der Farbgestaltung empfiehlt es sich, einige Punkte zu berücksichtigen, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen:

  • auf ausreichende Kontraste achten


Hier verschätzt man sich leicht. Die im Farbtonblock ausgesuchten Farben stehen sehr gut zueinander, aber in der Realität kann man die Töne an der Fassade kaum differenzieren. Daher ist es ratsam, bei der Farbtonauswahl auf den Hellbezugswert zu achten. Die ausgewählten Töne sollten sich um mindestens 20 Punkte unterscheiden.

  • Farbtöne auf die zu beschichtende Materialoberfläche abstimmen


Bei der Außengestaltung handelt es sich üblicherweise um Putz-, Metall- und Holzoberflächen, die zu beschichten sind. Bei der Farbwahl sollte man auf diese Untergründe eingehen, d.h. zu Putzflächen passen beispielsweise Steintöne, also leicht bis stark vergraute Nuancen aller Farbtonbereiche. Metallische Untergründe werden lackiert und sollten daher auch in kräftigen Lacktönen gestrichen werden. Gut passen auch dunkle Töne, die die Schwere des Materials zum Ausdruck bringen und besonders Stabilität und Tragfähigkeit vermitteln. Holz kann ebenfalls in kräftigen Lacktönen oder aber durch eine Lasur akzentuiert werden.

  • kräftige Akzentfarben auf kleinen Flächen einsetzen


In der Regel fährt man besser, wenn sehr intensive, stark gesättigte Farben auf kleinen Flächen eingesetzt und nicht großflächig als Hauptfassadenton verwendet werden. Die Gefahr besteht, daß die kräftigen Farben andere übertönen und aufdringlich wirken. Auf kleineren Akzentflächen, z.B. in Eingangsbereichen, als Geländer, Klappladen etc. passen starke Töne meistens besser.

  • Farben aussuchen, die in unseren Kulturraum, zur Architektur und dem Baustil passen


Eine Farbgestaltung wird als angenehm empfunden, wenn sie zur Architektur paßt und diese positiv unterstreicht. Werden beispielsweise sehr reine pastellige Töne an einer Historismus-Fassade gestrichen, entsteht ein künstlicher Eindruck. Die Farbtöne passen weder in unseren Kulturraum noch zur Architektur noch zum Baustil. In Miami oder Florida hingegen wären sie genau richtig.

  • Probeflächen anlegen


An diesen Rat sollten Sie sich unbedingt halten, denn die Wirkung einer Farbe im Farbtonblock und an der Fassade ist häufig nicht dieselbe. Meistens wirken die Farben an der Fassade um einiges heller als gedacht. Um sicher zu gehen, die richtige Farbentscheidung getroffen zu haben, ist daher das Anlegen einer Probefläche unerläßlich. Es empfiehlt sich, die Fläche bei verschiedenen Lichtsituationen anzuschauen. Farben wirken im direkten Sonnenlicht anders als in verschatteten Bereichen oder an trüben Tagen.